Irène Mélix, in Zusammenarbeit mit dem Konvolut Mormor
Tiefenenttrümmerung
Die Tiefenenttrümmerung ist ein Verfahren zur Wiedernutzbarmachung von Bereichen, deren Begriff auch in der Baubranche verwendet wird. Die Tiefenenttrümmerung ist ausdrücklich kein Prozess der Säuberung, es ist ein Prozess der Enttrümmerung mit dem Ziel, die Bereiche andersartig nutzbar zu machen. Die Tiefenenttrümmerung ist zunächst in Teilen destruktiv, nicht aber in ihrer Gesamtheit. Abbruchgreiferin, Hydraulikhammer, Sortiergreifer, Tieflöffel und Sieblöffel sind Instrumente der Tiefenenttrümmerung mit jeweils unterschiedlichem Charakter. Die Tiefenenttrümmerung ist nicht abgeschlossen, weil sie es niemals sein kann. In Zusammenarbeit mit dem Konvolut Mormor beschäftigt sich Irène Mélix mit einem Raum jenseits der Verschiedenheiten von Sprachen. Hier ersetzt der Laut das Wort. Geräte der Tiefenenttrümmerung werden auditiv und visuell erfahrbar.
Moritz Waschbüsch (Konvolut Mormor) wurde in 1989 in Saarbrücken geboren, war noch nie in Hildesheim und freut sich, dass er mal da hinkommt. Nach einem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft wurde er Mitbegründer und -betreiber von Pattern//Select, einem Kassettenlabel für Beat- und Klangkunst. Als Konvolut Mormor widmet er sich dem Brummen, dem Dröhnen und der Harmonie. Er lebt und arbeitet in Leipzig.
Irène Mélix, geb.1988 ist Kulturwissenschaftlerin, Aktivistin und Bildende Künstlerin. Sie studierte in Hildesheim, Paris, Dresden und Krakòw. Tiefenenttrümmerungen sind eines ihrer Spezialgebiete. Mit Abbruchgreiferin, Hydraulikhammer und Sortiergreifer agiert sie seit 2014 in verschiedenen Kontexten.